1 Thessalonians 4

Text: 1.Thessalonicher 4,1-8 Ermahnung zum gottseligen Wandel überhaupt, sonderlich aber zur Vermeidung der Hurerei und aller Unreinigkeit. Den Anfang dieser Ermahnung macht der Apostel zwar schon sehr herzlich und ernstlich in dem HErrn JEsu und mit Bewußtsein einer dazu empfangenen Macht und mit Andeuten, daß ihnen der Genuß ihres Heils in Christo darauf stehe; im Fortgang aber schärft er die Rede noch mehr durch den Stachel: der HErr ist Rächer darüber ; und GOtt läßt sich nicht verachten . Wenn man einmal etwas in die Unterweisung zur Seligkeit Gehöriges voneinander angenommen hat; so gibt das ein Band zwischen den Herzen, daß man auch Weiteres auszurichten hoffen darf; wie der Heiland seine Jünger an dem Band festgehalten hat: ich habe ihnen gegeben Dein Wort; und sie haben es angenommen. Eine väterliche Lindigkeit GOttes ist es, daß er an unserem geringen Tun doch ein Wohlgefallen zu haben bezeugt, und uns zum Wandeln in seinen Wegen mit dem Zeugnis seines Wohlgefallens ermuntert. Ein mit Liebe in das Herz aufgenommenes Wort trägt uns auch Trieb zum immer völliger werden aus. Ein Anmahnen ist wohl auch gut; doch darf es Niemand auf das äußere Erinnertwerden ankommen lassen. Bei Menschen ist es oft schwer und ungewiß, ihren Willen zu treffen. GOttes Wille ist klar geoffenbart, daß man ihn unter seiner Gnade wohl treffen kann; die Heiligung fängt mit der Übergabe an GOtt durch Christum zu seinem Eigentum und Dienst an, und dringt unter seines Geistes Trieb durch Alles am Menschen durch, daß alle Kräfte und Glieder zum Dienst an der Gerechtigkeit eingenommen, und also von allem Befleckenden abgezogen werden. Auf das hat GOtt schon beim Fall unserer ersten Eltern gezielt, da Er seine Hand sobald dazwischen geschlagen, daß in ihnen noch eine Regung von Schamhaftigkeit, und also ein Bewußtsein ihres Falls und ein Verlangen nach ihrer ersten Unschuld übrig geblieben ist. Der Mörder von Anfang hat die Menschen durch Lust des Sinnlichen gefällt, nun läßt er nicht nach, sie in allerlei Arten von fleischlichen Lüsten, Hurerei und Unreinigkeit zu stürzen, und dann sie zu verklagen, daß ihnen nimmer zu helfen sei. Da hat dann JEsu Evangelium den Ausweg gezeigt, wie der Mensch über alles sündliche Verderben zu Gnaden und Vergebung gelangen, dadurch aber auch zu einem inneren anhaltenden Haß wider die Sünde im Fleisch, und zu einem inneren anhaltenden Trieb, GOtt im Geist zu dienen, gebracht werden könne. Ein guter Vorsatz macht es noch nicht aus; es gehört Unterricht, Lehre des Geistes, Angriff im Gehorsam, gemachte Proben, erlangte Witzigung und Erfahrung dazu, daß ein jeglicher wisse , was es nach seiner Leibes – und Gemüts – Beschaffenheit, nach der Stärke und Schwäche seines inneren und äußeren Menschen erfordere. Vom Leib redet die Schrift immer so, daß es nicht verächtlich, und doch auch nicht irdisch anhänglich herauskommt, daß die Not, die er jemand macht, nicht verheimlicht, der Grimm aber über den Leib allein nicht gereizt, sondern das Brauchbare an diesem Gefäß auch angezeigt, und das Herz immer mit Hoffnung auf die völlige Reinigung auch dieses Gefäßes unterstützt werde; so wird Heiligung in der Absicht auf GOtt und seinen Dienst, und Ehre oder Achtung und Würde, die der Leib um die Einwohnung des Geistes Christi und der Hoffnung der Auferstehung willen genießt, mit einander verbunden. Durch Lustseuche hingegen wird die Absicht auf GOtt, und die Hoffnung, seine Herrlichkeit zu erlangen, ganz ausgelöscht, daß der Mensch vor Anklage seines bösen Gewissens nicht die geringste Ehre mehr behaupten kann, sondern sich unter alles Vieh hinunter geben muß. Versäumnis, nach GOtt zu fragen, und Ihn aus seinen Werken und dem in das Herz geschriebenen Gesetz kennen zu lernen, hat der Unreinigkeit Tür und Tor aufgetan. Wenn nun die abgestandene Christenwelt in Opern, Komödien, Gedichten, Romanen (schändlichen Gemälden und Bildern ) alle heidnischen Eitelkeiten immer wieder aufwärmt, so fällt sie bei heidnischem Unglauben auch wieder in heidnische Hurerei. Den Nächsten vervorteilen braucht man sonst vom Handel und Wandel und von dem Schaden, den man jemand darin zufügt; hier aber wird auf die betrüblichen Ränke gesehen, womit man sich um Unreinigkeit willen in manches Haus aufdringt, und unter tausend gefälligem Bezeugen den Grund zum Verwirren ganzer Häuser und Familien legt. Davon bleibt das Meiste in menschlichen Gerichten ungestraft; aber GOtt ist Rächer darüber (Hebr. 13, 4) . An warnenden Beispielen seiner Rache hierin hat es GOtt von den ersten Zeiten an nicht fehlen lassen. Jetzt hat es ein Christ allermeist aus seinem Beruf zu entscheiden. – Heiligung darf man nicht als eine solche hohe Tugend ansehen, nach welcher nur die Wenigsten zu streben nötig hätten, sondern das ist ein Grund, der bei Jedem gelegt sein muß, so bald er sich mit dem himmlischen Beruf auf Gehorsam einläßt. An heillosen Ausflüchten zur Verteidigung solcher Unsauberkeiten fehlt es freilich nicht; aber solche Verächter haben es nicht mit Menschen, sondern mit GOtt zu tun, der sich nicht spotten läßt. Wer es aber nicht verachtet, der darf auch auf den Beistand des Geistes rechnen, dessen Zucht er an sich nicht verloren sein läßt. Text: 1.Thessalonicher 4,9-12 Unter dem guten Zeugnis, das er ihnen der Bruderliebe halben gibt, reizt er sie doch zum Völligerwerden darin, und preist ihnen ein eingezogenes Leben an, aus den Vorteilen, die es hat. Es läßt sich nicht von einer Materie so leicht schriftlich handeln als von der anderen. Manches bringt man durch ein wackeres mündliches Zeugnis, oder durch gutes Beispiel im Wandel ohne Worte eher in Gang. Von dieser Art ist wirklich die Bruderliebe; daher läßt es der Apostel im Schriftlichen bei dieser kurzen Anregung. Wer da liebt den, der ihn geboren hat, der liebt auch die, die gleichfalls von diesem Vater gezeugt sind. Das ist die eigentlichste GOttes – Lehre von dieser Bruderliebe . Der Liebe ist (1.Kor. 13) ein Ziel gesteckt, das uns zum Völligerwerden genug Raum machen wird. – Nach dem Stillesein heißt sie der Apostel ringen, oder ihre Ehre darin suchen. Nach dem Weltsinn besorgt man sich von dem Stillesein Nachteil, Gefahr, für einfältig und unbrauchbar geachtet und sonst zurückgesetzt zu werden. Daher wird es einer von den herrschenden Grundsätzen in der heutigen Zeit, Kinder und junge Leute belebt, gesprächig, beredt, beherzt zu machen. Darüber wird Alles in den flüchtigen Witz gesetzt, und der Weisheitsbau mit sieben Säulen bleibt zurück. Die Schamhaftigkeit, die erste Werkstatt des Heiligen Geistes, wird frühzeitig verschlossen, das Herz statt der Furcht GOttes zur Vermessenheit gewöhnt, das Regiment der Zunge und damit des ganzen Lebens geht verloren, der Fürwitz des Ungehorsams wird aufgeblasen. O was wäre daran gelegen, wenn man nur den Menschen wieder den rechten Begriff von der Ehre beibringen, und sie von vielem falschen Gesuch der Ehre in dem, das nichts ist, abbringen könnte, seine Ehre in der Stille zu suchen, in der Bildung des inwendigen Herzens – Menschen (1.Petr. 3, 4), der bei sanftem und stillem Geist so köstlich vor GOtt ist. Beim Stillesein kann man sich mancher Dinge gar entschlagen, und als an einem unnötigen Fürwitz vorbei gehen (2.Thess. 3, 11). Das aber, was einem obliegt, kann man mit stillem Wesen angreifen (2.Thess. 3, 12), mit Gelassenheit und Verleugnung betreiben. Durch die Absichten bei Etwas kommt erst mehr Unruhe darein, als durch das Geschäft selbst. Der einige verfängliche Gedanke: reich werden zu wollen, stört die Stille mehr, als der Hände voll zu schaffen haben. Unter Allem wird man immer auch eine Zeit einzukaufen haben, darin man sich vom Äußerlichen abwendet, in den Grund seines Herzens einkehrt, und mit dem Vater, der in das Verborgene sieht, es allein zu tun hat; wie GOtt durch den besonders verordneten Ruhetag, und durch so manche in die Stille führende Züge es Jedem zu verstehen gibt. Schaffen und Arbeiten ist nicht wider die Stille, sondern derselben förderlich. Im Psalterbuch und in den Schriften Salomonis kommt mehr Gebot und Betrieb des Geschäfts vor. Im Neuen Testament war es mehr darum zu tun, das Trachten nach dem Reich GOttes, das Ergreifen des Unsichtbaren aufzurichten. Doch im mündlichen Unterricht wurde immer auch der Mißverstand verhütet, daß man das Geschäft nicht zurücksetzte, sondern sich auch unter seine pilgrimsmäßige Niedrigkeit beuge. – Der Fleiß, GOtt zu gefallen, gibt zum ehrbarlichen Wandel stärkeren Antrieb, als aus allem Einpflanzen der Ehrbegierde gewiß nie herauskommt. Aus dem Grund soll man gern auch vom Christentum den Vorwurf ablehnen, daß es faule, unordentliche Leute ziehe. Keines Weltmenschen zu bedürfen erhält man teils durch redliche Arbeit in der Furcht des HErrn, teils durch stilles Vertrauen auf GOtt; wenn man den lieben GOtt nicht gleich so ausrichtet über dem, was einem etwa abgeht oder zustoßt. Besonders hilft hiezu auch die Mäßigung seiner Begierden und Absichten. Wer sich darin nicht einzieht, der kommt niemals zur wahren Ruhe und zum Sieg über die Welt. Bei jedem Schritt sieht er wieder einen, dessen er bedarf, der ihm zu seinem und der Seinigen Fortkommen nötig scheint; dem er sich also zum Knecht hingeben will. Aber mit Stille, mit der eingezogenen Mäßigung seiner Begierden gewinnt man die Freiheit, daß man weniger bedarf. Sein Brot wird ihm gegeben, sein Wasser hat er gewiß (Jes. 33, 16), daran muß jedem nach der Gerechtigkeit Hungrigen und Durstigen genügen. Wer mehr sucht in der Welt, der bleibt gefangen. Text: 1.Thessalonicher 4,13-18 Paulus erstattet etwas, das am Glauben der Thessalonicher mangelte, und bringt ihnen von ihren entschlafenen Mitbrüdern tröstliche Gedanken bei, aus dem gründlichen Bericht, wie die Toten in Christo, und die vom jüngsten Tag lebendig ergriffenen Gläubigen in ihrem Anteil an der Herrlichkeit bei JEsu Zukunft ein gleich gutes Los haben werden. Hier ist also von Solchen zunächst die Rede, die vor uns ihren Lauf vollendet haben, und uns entweder durch die Geburt von oben, oder durch leibliche Geburt verwandt waren. Indem aber der Apostel über dies eine – dem Evangelium gemäße Einsicht verleiht, und uns daraus Trost schöpfen heißt; so tröstet er uns auch über unser eigenes Sterben und über all die Gedanken, so die lange Todesnacht öfters unseren Herzen macht. Denn über fremden Beispielen, die uns aber nahe angehen, werden uns unsere Herzensgedanken offenbar. Schon Ps. 49, 7 + 8 wird es unter die Wege GOttes gerechnet, darauf den Menschen offenbar werde, ob sie aus der Versühnungs – und Erlösungs – Gnade einen ewigen Trost im Herzen haben, je nachdem es einem sei, wenn er über nahen Sterbfällen sein Unvermögen, einen Bruder zu erlösen, oder mit GOtt zu versühnen, empfinden muß. Denn kannst du es an einem Anderen nicht, so nimm nur diesen frühzeitig vorgehaltenen Spiegel und denke: Noch viel weniger wirst du es in deiner eigenen Sterbensnot vermögen. Hiezu kommt auch das, daß wir bei fremden Beispielen unsere Trost – und Hilflosigkeit eher herauslassen, und man uns also gegen unsere dabei kund werdende Herzensgedanken eher beikommen kann; hingegen die Furcht und Bedenklichkeiten, womit wir über unser eigenes Sterben beschwert sind, verbergen wir vor uns selbst und vor Anderen. Also ist es eine große Treue GOttes, daß Er uns bei solchen Gelegenheiten an das Herz redet, daß wir es hernach in unseren eigenen Umständen zu genießen haben. – Des Apostels Ausdruck: Ich will euch nicht verhalten , gibt zu erkennen, daß bei ihnen ein gewisser Mißverstand in dieser Sache vorgewaltet habe, der zu widrigen Gedanken Anlaß gegeben hat. Allem Vermuten nach ist zu dem löblichen Warten auf den HErrn JEsum vom Himmel, weswegen die Thessalonicher so ein gutes Zeugnis haben (Kap. 1, 10), der Mißverstand geschlagen, daß sie sich dieser Zukunft des HErrn zu bald versehen, und sie insgesamt noch im Leben zu erreichen gewünscht haben. Dazu kann dann leicht eine Vorstellung geschlagen sein, daß man sich wegen der Entschlafenen eines Nachteils besorgt, und unvermerkt sich selbst auch damit die Lust, abzuscheiden, abgegraben hat. Man kann daraus eine Probe nehmen, wie bald es in diesen Materien geschehen ist, daß man Gedanken und Mutmaßungen aufbringt, womit man einander anfangs eine Freude machen, ein neues Nachdenken erwecken will, die aber unvermutet einen beschwerlichen Mißverstand veranlassen können. Schon durch das Gesetz Mosis hat GOtt einige Vorsicht getan, unter seinem Volk zu verhüten (5.Mo. 14, 1 + 2), daß sie die ihnen beigelegte Hoffnung nicht durch eine unmäßige Trauer versehrten. Noch mehr gehört es nun zum würdigen Wandel nach dem Evangelium und nach der – durch dasselbe an das Licht gebrachten Hoffnung. Es ist freilich auch bei denen, die keine Hoffnung haben , die Trauer insgemein doch nicht langwierig; die Zeit heilt es auch bei ihnen oft bald genug. Doch sind auch nur diese ersten heftigen Ausbrüche und harte Reden zu denen es bei ihnen kommt, leidig genug, und können einem Menschen bis auf den Tag nachgehen, wo GOtt auch all das Harte richten wird, was die Sünder wider Ihn geredet haben (Jud. V. 15). Und auch das, was die Zeit an solchem tobenden Schmerzen heilt, ist deswegen nicht durch eine gründliche Kur gehoben, sondern so bald wieder etwas Ähnliches aufstößt, so ist das Herz so hart und ungebrochen als über den vorigen Zufall. Die zwei Hauptquellen alles Trostes und aller Gelassenheit zum Sterben liegen im Tod und in der Auferstehung des HErrn JEsu. Ich war tot, und siehe, ich bin nun lebendig, war JEsu eigener Zuspruch (Offb. 1, 18). Alles Empfindliche und Schwierige beim Tod kommt entweder aus der Anhänglichkeit an das Sichtbare, von dem man geschieden wird, oder aus der Ungewißheit, in welcher man des Unsichtbaren halben steht. Dem ersten Schaden hilft der Tod – dem anderen das Leben JEsu ab. Starb Er, so lieb ich nicht mein Leben bis in den Tod; lebt Er, so hat es mit mir im Sterben keine Not. – Vom Sterben der Gläubigen ist es gar ein herzlicher Ausdruck: durch JEsum entschlafen sein ; diese alle sind gestorben beim Glauben, ist auch eine schöne Grabschrift für die Gläubigen vor Christi Zeiten (Hebr. 11, 13). Aber durch JEsum entschlafen sein, geht noch weiter; und setzt die Erlösung, so durch JEsum Christum geschehen ist, und deren Genuß voraus, von welcher man auch durch den Tod nicht geschieden werde. Und so greift auch der Ausdruck: GOtt wird sie mit ihm führen , weit um sich. Vom Entschlafen bis auf den Tag der Offenbarung geht es in der Gemeinschaft mit JEsu nicht zurück, sondern immer vor sich. Vom Entschlafen durch JEsum bis auf das Offenbarwerden mit Ihm in der Herrlichkeit befinden sich die Gläubigen immer in dem Zug, den GOtt führt, nach dem ganzen Vorsatz, den Er dazu gemacht, und auch in seinem Wort vorgelegt hat. Wie mancherlei Arten es gibt, etwas Unzuverlässiges in solcherlei Materien aufzubringen, deutet der Apostel unten ( 2.Thess. 2, 2 ) näher an. Diesen allen aber setzt er das Einige mit Nachdruck entgegen: Wir sagen euch als ein Wort des HErrn . – Mit dem Ausdruck: wir, die wir überbleiben , behauptet der Apostel nicht gerade, daß der Tag JEsu Christi so nahe vorhanden sei und er und das jetzt lebende Geschlecht davon werde lebendig ergriffen werden, sondern er redet, wie es dem HErrn und seiner Ehre gemäß ist, daß seine Knechte auf Erden immer in Bereitschaft stehen, seiner, als des HErrn vom Himmel, zu warten. Bei der ungläubigen Welt ergießt sich die Sicherheit von einem Geschlecht auf das andere, und kommt bei den letzten Spöttern auf das Höchste; und so ergießt sich hingegen in der Gemeinschaft der Heiligen die Bereitschaft auf JEsu Kommen von einem Geschlecht auf das andere. Von der Zukunft des HErrn JEsu hat man nicht zu gedenken, als ob Er nur die Lebenden zu sich nehmen, oder mit denen ein Reich anfangen würde; die Toten aber noch auf lange Zeit zurückbleiben, und sie also viel später zum Genuß seiner Herrlichkeit kämen. Wie man durch ein Geschrei Viele zum gemeinschaftlichen Angriff eines Werks aufmuntert, sonderlich auch im Krieg mancherlei Erregung der Gemüter damit bewirkt; so wird bei JEsu Kommen, durch die Menge der himmlischen Heerscharen, mit denen Er kommen wird, eine solche Erregung gemacht werden, die vornehmlich zum Schrecken derer gereichen wird, die nicht wollten, daß Er über sie herrsche. Den Engeln wird auch sonst in der Schrift viel Geschäft bei JEsu Erscheinen zugeschrieben (Matth. 25, 31 ; 2.Thess. 1, 7). Im Alten Testament ist dem Volk GOttes Vieles, das einen Bezug auf den unter ihnen wohnenden GOtt gehabt, durch Trompeten kund getan worden, wie auch in den Weltreichen bei Kriegs – und Friedens – Zeiten der Gebrauch der Trompeten häufig ist. So ist auch Offb. 8 und folgend der Sieg, in welchem GOtt nach und nach das Reich der Welt seinem Sohn zu Füßen legt, durch sieben Trompeten angekündigt und ausgeführt worden. Hier und 1.Kor. 15, 52 schreibt Paulus von der letzten Trompete , bei deren GOtt das Land der Toten stürzen wird. – Von der Auferstehung zum Gericht oder zu ewiger Schmach und Schande gibt die Schrift nur hin und wieder einen ernstlichen Blick. In ihrem Zeugnis treibt sie allermeist die Auferstehung derer, die Christo angehören. Unter dem Entgegengerücktwerden ist die, 1.Kor. 15 gemeldete Verwandlung und Umkleidung in das Unverwesliche mitbegriffen. Bei dem HErrn sein allezeit ist eine kurze und doch Alles in sich fassende Beschreibung vom ewigen Leben, nach dem eigenen Wort Christi (Joh. 17, 24). Als Samenkörnlein im Herzen bewahrt, nicht als Erkenntnis im Kopf aufgeschüttet, als in Liebe zu JEsu und in der Geduld zum Leiden fruchtbar, nicht in das Aufblähen über Andere geführt, werden diese Wahrheiten ihre tröstliche Kraft beweisen, und auch durch Zuspruch unter einander in gehörige Bewegung gesetzt werden können. O was ist an der Gemeinschaft mit JEsu gelegen und an dem Glaubensruhm: Wir leben oder sterben, so sind wir des HErrn!
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